Schlossgeschichte
1510
Verkauf der Herrschaft Treuen durch Kunz von Hermannsgrün an Jobst von Feilitzsch auf Kürbitz und Unterlauterbach für 9000 Gulden. Die von Feilitzsch gehören zu den ältesten vogtländischen
Adelsgeschlechtern. Ihr Stammsitz war Feilitzsch in Oberfranken. Der Kauf Treuens durch Jobst von Feilitzsch markiert den Beginn einer Entwicklung, die 100 Jahre später zum Bau von Schloss Treuen
unteren Teils führen sollte.
1598
kauft Urban von Feilitzsch – ein Urenkel des Jobst von Feilitzsch – das alte Vorwerk links der Treba von seinem Vetter Jobst Christoph von Feilitzsch.
1606-1610
erbaut Urban v. Feilitzsch auf dem Gelände des Vorwerks Treuen für sein künftiges Rittergut ein repräsentatives Herrenhaus. Auf den Mauern eines wesentlich älteren Vorgängergebäudes wird ein
reich verzierter Fachwerkaufbau mit zwei asymetrischen Querhäusern und gemauertem Treppenturm errichtet – das heutige untere Schloss.
1612
wird die Teilung der Herrschaft Treuen in zwei selbständige Rittergüter vollzogen. Kurfürst Johann Georg I. belehnt Urban von Feilitzsch am 27. April 1612 mit dem „... Neuen Schloß und halben
Markt Treuen ...“ sowie umfangreichen weiteren Zubehörungen und Rechten. Dieser Lehnbrief ist die erste urkundliche Erwähnung des heutigen unteren Schlosses und der Grundherrschaft Treuen unteren
Teils. Sein Bruder Moritz Rüdiger wird im selben Jahr mit Treuen oberen Teils belehnt.
1810
Treuen unteren Teils wird an den bürgerlichen Gutsbesitzer Johann Gottlob Adler aus Coschütz verkauft.
1917
verkauft die Familie Adler das Gut an den Holzgroßhändler Fritzsch aus Chemnitz, der in großem Stil den Waldbestand veräussert.
1918
kauft der Fabrikant Ernst Julius Belger aus Schwarzenberg das Gut Treuen unteren Teils.
1945
Der letzte Rittergutsbesitzer Karl Belger wird unter dem Vorwand Waffen zu besitzen, von sowjetischem Militär verschleppt. Er stirbt auf dem Transport in ein sowjetisches Straflager. Das Gut wird
im Zuge der Bodenreform aufgeteilt und an Neubauern vergeben
1946/47
Wie die meisten Herrenhäuser der vogtländischen Rittergüter, wird auch das Schloss Treuen unteren Teils umgebaut und zur Unterbringung von Umsiedlern genutzt. In dieser Zeit wird auch der gesamte
Komplex der umgebenden Wirtschaftsgebäude abgerissen.
1987/88
Begonnene Sanierung durch die Stadt Treuen an Turmhaube und Hauptdach, der Aussenfassade, den Fenstern und Eingangstüren. Unterbrechung durch die Wende.
1993
Verkauf durch die Stadt Treuen an Herrn Jörg Belger, einen Sohn des letzten Gutsbesitzers Karl Belger
Oktober 2003
Der Förderverein Schloss Treuen u. Teils ersteigert das Wahrzeichen der Stadt und beginnt mit umfangreichen Sanierungsarbeiten.
Quelle: Peter Braun, Aus der Geschichte der Grundherrschaft Treuen, Manuskript 2014